Samstag, 24.06.2023 17 Uhr
Kirchenkonzert in Töplitz
Informationen zu den Komponisten Astor Piazzolla und Claudio Monteverdi:
Der argentinische Komponist und Musiker Astor Piazzolla ( 1921-1992) revolutionierte den traditionellen argentinischen Tango und prägte durch seinen unverkennbaren Stil ein neues Genre: den Tango Nuevo.
Durch seine zwei Heimatstädte Buenos Aires und New York kam er neben dem argentinischen Tango mit anderen Stilen wie Jazz und Filmmusik in Berührung.
Die Beschäftigung mit klassischen Komponisten wie Bach, Strawinsky und Bartok dienten ihm als weitere Schlüsselerlebnisse für sein musikalisches Bewusstsein. Piazzolla Zitat, März 1990: „Ich muß die Wahrheit sagen, die unverstellte Wahrheit. Ich könnte eine Geschichte von Engeln erzählen, aber das wäre nicht die wahre Geschichte. In meiner Geschichte mischen sich die Teufel mit den Engeln und mit ein wenig Knauserei. Man muß von allem etwas haben".
In diesem Zitat macht Piazzolla deutlich, daß für ihn die vielschichtigen Gesichter in der Musik nebeneinander und miteinander existieren dürfen, da in der Kunst nichts neurotisch ist. So sind die ätherische Leuchtkraft und Transparenz eines Bach, die greifbare Sinnlichkeit und aufrüttelnde Rhythmik eines Tangos und die bizarre Klangkunst eines Strawinsky in seinen Werken gleichermaßen bedeutend.
Claudio Monteverdi (1567–1643) war ebenfalls einer der großen Revolutionäre der Musikgeschichte, der mit seinem innovativen Schaffen wie kein zweiter die großen Wandlungen an der Grenze der Renaissance zum Frühbarock einläutete. Mit seiner Uraufführung von „Orfeo“ am 24. Februar 1607 am Hof von Mantua erschuf Monteverdi eine neue bis daher nicht vollendete Kunstform und lässt ihn quasi als der Erfinder der Oper in die Geschichte eingehen. Auch auf dem Gebiet des Madrigals erneuerte Monteverdi diese Gattung mit ungeahnter Farben - und Formenvielfalt. Monteverdi wurde von mehreren Zeitgenossen seines Metiers immer wieder angegriffen mit dem Vorwurf, er sei zu 'modern'.
Monteverdi wuchs in wohlsituierten Verhältnissen einer anerkannten Ärztefamilie in Cremona auf und erhielt eine ausgezeichnete musikalische Ausbildung. Bereits mit 15 Jahren veröffentlichte er seine ersten Kompositionen. Um 1590 wurde er an den Hof des Fürsten Gonzaga in Mantua angestellt, an dem er als anfänglicher Violaspieler schließlich 1603 die Leitung der Hofkapelle inne hatte. Mit unzähligen Aufgaben und Pflichten beschäftigt arbeitete Monteverdi bis hin zur Erschöpfung und litt sehr darunter. Gegen jede Konvention entfernte er sich eigenmächtig längere Zeit vom Hof und bekundete sein Leiden an dem Hof. Trotzdem blieb Monteverdi der Familie Gonzaga aber lebenslang verbunden, auch nachdem er im Juli 1612 aus ungeklärten Gründen aus dem Dienst entlassen wurde. Monteverdi ließ sich in seinen späten Lebensjahren zum Priester weihen.